Slovakiaring Alpe Adria 2025
- wuplichs
- vor 2 Tagen
- 7 Min. Lesezeit

🇩🇪 Am vergangenen Wochenende fand das Finale der Alpe Adria am Slovakiaring statt. Bereits zu Saisonbeginn haben wir uns dazu entschieden diese drei Rennwochenenden bei der Alpe Adria zu fahren und genau so haben wir unseren Plan verfolgt.
Zuhause in der Werkstatt ist in den letzten zwei Wochen extrem viel passiert, wir haben alle Daten von Assen analysiert und konnten einige Änderungen in unseren Testplan aufnehmen. Außerdem haben wir die generell geplanten Chassis Tests bereits in mehrere Tage und Nachtschichten im eigenen Workshop vorbereitet. Somit hatten wir alle Hände voll zu tun für das Wochenende am Slovakiaring.
Am Freitag fanden die Freien Trainings statt. Wir fanden ähnlich schwierige Streckenbedingungen vor, wie auch im letzten Jahr beim IDM-Finale am Hockenheimring. Die Strecke hatte sehr wenig Grip und war kaum vergleichbar zu sonst. Dies nahmen wir als positive Chance und haben uns die Zeit genommen alle geplanten Chassis Änderungen durchzutesten um auch bei „Low Grip Bedingungen“ ein gutes Setup zu haben. Vermutlich werden wir in drei Wochen bei dem IDM-Finale am Hockenheim ähnliche Bedingungen haben, somit war dies super als Test für uns. 👍🏼
Am Samstag fand das Quali statt, dort hatten wir zum aller ersten Mal am Wochenende einen neuen Reifen benutzt, dies hat gut funktioniert und die Änderungen am Motorrad wurden immer positiver und positiver. Am Ende war es P2 mit einem Rückstand von 0,040 Sekunden auf die Polezeit von Michal Filla. Dass es am Slovakiaring ein sehr schwieriges Wochenende werden wird, mit so vielen langen Geraden und hohen Topspeeds war uns bereits bewusst. Die Ducati von Michal aus der WSBK hatte einen extremen Vorteil im Gegensatz zu unserer Stock Honda. Die Motivation war genau deshalb umso größer 💪🏼
Rennen 1: Ich hatte vermutlich den merkwürdigsten Start meiner Karriere. Ich habe zu keinem Zeitpunkt die Lichter der Startampel an oder aus gehen sehen. Somit fuhr ich erst los, als die erste und zweite Reihe schon fast an mir vorbei waren. Nach dem Rennen habe ich mitbekommen, dass es mehreren Fahrern so ging, wie dies zustande kam, weiß ich bis jetzt selbst noch nicht. „Augen auf im Straßenverkehr“ vermutlich. Auf P7 oder P8 bog ich in die erste Kurve ein und musste ordentlich Boden gut machen. Dies hat gut funktioniert und ich konnte in der zweiten Runden P2 übernehmen. Michal Filla hatte zu diesem Zeitpunkt schon einen Vorsprung von 3,6 Sekunden. Ich hatte jede Runde alles gegeben und es war mir möglich auf ca. 5 Runden die Lücke zu schließen. Zu diesem Zeitpunkt war ich knapp eine ganze Sekunde schneller als im Quali, was bestätigt welchen Fortschritt wir mit dem Motorrad machen konnten für das Rennen. In der vorletzten Runde startete ich meine erste Attacke, jedoch hatten wir Überrundete vor uns. Michal ging innen vorbei, ich versuchte es außen. Trotz blauer Flagge waren die Überrundeten sehr erschrocken, dass so spät innen jemand vorbeikommt und beide haben das Motorrad nach außen hin aufgerichtet. Ich musste nach einer leichten Berührung nach außen in den dreckigen Teil der Strecke und verlor sehr viel Zeit, was es mir unmöglich machte in der letzten Runde um den Rennsieg zu kämpfen. Mit Fehlern der Überrundeten hätte ich rechnen müssen, jedoch war nirgendwo anders Platz, somit war dies meine einzige Chance, vielleicht nicht clever genug von mir, zumindest nicht dieses mal. 😉
Rennen 2: Mein Start war sehr in Ordnung, die Lichter habe ich diesmal gesehen und konnte losfahren, als alle anderen es taten. Durch die mit Abstand schnellste Runde aus dem ersten Rennen, hatte ich die Poleposition fürs zweite Rennen. Gegen die Ducati hatte ich trotzdem keine Chance auf der langen Start Geraden und ging direkt als Verfolger in die erste Runde. Auf keinen Fall wollte ich mir die Chance auf einen Rennsieg durch Überrundete verspielen. Somit hatten wir uns schon vor dem Rennen eine Strategie zurechtgelegt, mit einer erneut modifizierten Traktionskontrolle von meinem Cheftechniker Felix. In den ersten 4 Runden konnte ich ordentlich Druck machen und Michal etwas pushen und gleichzeitig auch den neuen offiziellen Rundenrekord am Slovakiaring aufstellen, mit einer 2:02:444. In Runde 5 konnte ich am Ausgang von Kurve 2 deutlich enger fahren und direkt vorbeigehen, den Weg musste ich mit etwas Kontakt abschneiden, damit nicht sofort der Konter auf der langen Gegengeraden kommt. Ab diesem Moment an, konnte ich mein eigenes Rennen fahren, musste aber auf allen drei geraden permanent innen blockieren, denn die Ducati mit knapp 30 PS mehr kam ständig auf der Geraden näher. Für die Zuschauer absolut spannend, für mich wahrscheinlich noch Nerven aufreibender. Bis zum Ende konnte ich eine knappe Sekunde rausfahren und konnte das Rennen gewinnen!! 🏆
Für uns ein perfektes Wochenende mit sehr guten Ergebnissen, einem neuen Rundenrekord und noch viel wichtiger: Vielen neuen Daten, sehr gute Fortschritte speziell unter „Low Grip Bedingungen“ und einer sehr guten Idee für das Hockenheim IDM Finale!
Vielen Dank geht an das komplette Team, das eine WM würdige Arbeit erledigt und ebenso an alle Sponsoren und Unterstützer die mich ständig begleiten und so mitfiebern wie noch nie zuvor!! 😊
Bis bald! 🙌🏼
🇬🇧 Last weekend saw the final round of the Alpe Adria series at the Slovakiaring. We decided at the start of the season to compete in these three race weekends of the Alpe Adria series, and that's exactly what we did.
Back at the workshop, we've been extremely busy over the last two weeks. We analyzed all the data from Assen and incorporated some changes into our test plan. We also prepared for the planned chassis tests, working several days and nights in our own workshop. So, we were very busy preparing for the weekend at the Slovakiaring. 👍🏼
Free practice sessions took place on Friday. We found similar challenging track conditions to those we experienced at the IDM final at Hockenheimring last year. The track had very little grip and was unlike anything we'd experienced before. We saw this as a positive opportunity and took the time to test all the planned chassis changes to find a good setup even in "low grip conditions." We expect similar conditions at the IDM final in Hockenheim in three weeks, so this was great practice for us.
On Saturday, qualifying took place. We used a new tire for the first time that weekend, and it worked well. The changes we made to the bike were proving increasingly positive. We ended up in P2, just 0.040 seconds off pole position held by Michal Filla. We knew it would be a very challenging weekend at Slovakiaring, with so many long straights and high top speeds. Michal's WSBK Ducati had a huge advantage compared to our stock Honda. That made our motivation all the greater, though! 💪🏼
Race 1: I had probably the strangest start of my entire career. I didn't see the start lights go on or off at any point. So, I only started moving when the first and second rows of riders were almost past me. After the race, I found out that several other riders had the same problem; I still don't know what caused it. "Keep your eyes on the road," I guess! I entered the first corner in P7 or P8 and had to make up a lot of ground. This worked well, and I took second place on the second lap. Michal Filla already had a 3.6-second lead at that point. I pushed to the limit every lap, and I managed to close the gap after about five laps. At that point, I was almost a full second faster than in qualifying, which confirmed the progress we had made with the bike for the race. On the penultimate lap, I launched my first attack, but we had lapped riders ahead of us. Michal went for the inside, I tried the outside. Despite the blue flag, the lapped riders were very surprised that someone was overtaking so late on the inside, and both of them moved their bikes outwards. After a slight contact, I had to go wide onto the dirty part of the track and lost a lot of time, which made it impossible for me to fight for the race win on the final lap. I should have expected mistakes from the lapped riders, but there was no space anywhere else, so this was my only option; perhaps not the smartest move, at least not this time. 😉
Race 2: My start was very good; I saw the lights this time and could get off the line when everyone else did. Thanks to the fastest lap in the first race, I had pole position for the second race. Against the Ducati, I had no chance on the long start straight, and I went into the first corner as the chaser. I definitely didn't want to jeopardize my chance of a race win because of lapped riders. So, we had already planned a strategy before the race, with a further modified traction control system from my head mechanic Felix. In the first four laps, I could put some pressure on Michal and push him a bit, while also setting the new official lap record at the Slovakiaring, with a time of 2:02.444. In lap 5, I was able to take a much tighter line exiting turn 2 and overtake him. I had to cut the corner a bit, which meant a little contact, to prevent him from immediately counter-attacking on the long straight. From that point on, I could race my own race, but I had to constantly defend the inside position on all three straights, as the Ducati, with almost 30 more horsepower, was constantly gaining ground. Absolutely thrilling for the spectators, but probably even more nerve-wracking for me. I managed to pull out a lead of just over a second by the end and won the race!! 🏆
For us, it was a perfect weekend with very good results, a new lap record, and, even more importantly: a lot of new data, very good progress, especially under low-grip conditions, and a very promising idea for the future.
Stay tuned!